Weiches Wasser

Bei meinem kürzlichen Ausflug zur Wesenitz suchte ich noch eine Möglichkeit, viel längere Belichtungszeiten als eine Viertelsekunde, die ich über einen niedrigen ISO-Wert von 25 erzielte, zu erreichen. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, ist es leider nicht möglich die Blende bei einer Smartphone-Kamera einzustellen. Das ist rein mechanisch bei der Größe der Sensor-Objektiv-Kombination kaum möglich. Deshalb muss man sich eben der mittlerweile recht weitreichenden Leistungsfähigkeit der Smartphones bedienen.

Neben der festen Blende ist eine weitere Limitierung, dass der Verschluss des Sensors nicht länger als eine Sekunde offen gehalten werden kann. Somit erreicht man mit Bordmitteln keine Weichzeichnung von fließendem Wasser, wie man es sonst mit einer Systemkamera könnte. Dafür benötigt man nämlich Verschlusszeiten von 10, 20 oder sogar mehr Sekunden. Doch mit den modernen Smartphone-Prozessoren sind die Kamera-Apps in der Lage, aus mehreren Aufnahmen ein ähnliches Bild zu erzeugen, wie man es sonst mit einer sehr langen Belichtung erreichen würde. Ich erreichte das folgende Bild mit der App Camera+ 2 und einer simulierten Verschlusszeit von 24 Sekunden.

Langzeitbelichtung der Wesenitz in der Nähe von Elbersdorf mit dem iPhone 13 Pro und der App Camera  2.
Langzeitbelichtung der Wesenitz in der Nähe von Elbersdorf mit dem iPhone 13 Pro und der App Camera 2.

Der Effekt kann sich durchaus sehen lassen und kommt dem Ergebnis einer großen Systemkamera schon nah. Doch dabei gibt es eine Kröte, die man schlucken muss. Dadurch, dass die Software das Bild durch Kombination von mehreren Aufnahmen errechnet, wird nur eine HEIC Datei erstellt. Auf eine RAW-Datei muss man hier verzichten, was die Bearbeitungsmöglichkeiten doch etwas einschränkt. Allein aus diesem Grund wird wohl mittelfristig die sogenannte Computational-Photography die Handarbeit mit einer Systemkamera nicht ersetzen.

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