Vor ein paar Wochen, im Januar, teilte ich es ja schon mit, dass bei mir die Anschaffung einer neuen Kamera ansteht und ich mich zwischen Fuji und Nikon entscheiden wollte. Am Ende ist es so geworden, wie der Titel es schon sagt; Ich kaufte mir wieder eine Nikon. Es ist das Modell Z 7 und das aus gleich mehreren Gründen. Zuallererst bin ich einfach zufrieden mit dem Hersteller. Da besteht zwar natürlich die Gefahr, dass man ein bisschen wie in einer Blase kaum die Vorteile anderer Systeme wahrnimmt, doch warum unbedingt etwas ändern, wenn man glücklich damit ist. Ein weiterer Grund war der Sensor, der einerseits mit 46 MP und 35mm-Vollformat deutliche Reserven gegenüber der Fuji bereithält und mit einer ISO bis hinunter auf 64 sowie einem großartigen Dynamikumfang für die Landschaftsfotografie prädestiniert ist.

Mit den aktuell immer mehr Verbreitung findenden hochauflösenden Bildschirmen wird eine entsprechende Pixelanzahl immer wichtiger. Die 26 MP der Fuji hätten zwar auch noch gereicht, doch ich denke, dass ich mich vermutlich irgendwann darüber geärgert hätte wenn ich nicht auf den aktuellen (bezahlbaren) Stand der Möglichkeiten gegangen wäre. Dabei will ich die Pixel auch nicht als Reserve für das Zurechtschneiden der Bilder haben. Das ist vielleicht manchmal notwendig um ein Bild zu retten, doch prinzipiell stelle ich an mich den Anspruch das Bild schon so auf den Sensor zu bekommen, dass ich am Bildausschnitt nichts mehr ändern muss.
Dies bringt mich zu den größten Vorteilen, die ich bisher gegenüber meiner bisherigen mittelklassigen APS-C Kamera (Nikon D5300) herausfand.
- Auswahl des Bildfeldes. Damit kann ich schon die Aufnahme der RAW-Datei in das von mir am meisten genutzte 5:4 Format umstellen. Auch 16:9 oder 1:1 ist neben dem Standard 3:2 möglich. Damit erspare ich mir das Rätselraten bei der Aufnahme, ob das Bild in 5:4 in der Nachbearbeitung beschnitten werden kann und sehe direkt die Bildwirkung.
- Fokus-Peaking und Live-Zoom der nicht ruckelt. Fokus-Peaking ist die Hervorhebung der scharfen Kanten beim Fokussieren, was besonders beim manuellen Scharfstellen hilfreich ist. Dies hatte ich vorher gar nicht und unterstützt mich nun ziemlich gut dabei, die richtigen Bildbereiche in den Fokus zu bekommen. Zudem kann ich jetzt im Live-View des Suchers oder auf dem Bildschirm auch bei vergrößerten Bild mit der manuellen Scharfstellung arbeiten, was vorher aufgrund der starken Verzögerungen im Live-View der alten Kamera unmöglich war.
- Voreinstellungen speichern. In der Vergangenheit musste ich, falls ich doch einmal keine Landschaftsfotos fotografierte immer mühsam die Einstellungen z.B. für Portraitaufnahmen umstellen. Das ist nun Geschichte, da es für 3 benutzerdefinierte Einstellungssets eine Position auf dem linken Einstellrad gibt. Das ist fantastisch und mit dem Augenfokus sollten auch bei Familienfeiern noch einmal bessere Bilder herauskommen.
Das ist mein erstes Resümee zur Z 7 und ich habe bei weitem noch nicht alles erforscht, was mit dem Profigerät so alles möglich ist. Die ersten Tests der Kamera ergaben für mich auch einen Nachteil, der mir in dem Ausmaß gar nicht so bewusst war. Durch den größeren Sensor verkleinert sich die Schärfentiefe, das heißt also, dass ich weiter abblenden muss um das ganze Bild scharf bekommen zu können. Das war mit APS-C und Blende 11 eigentlich meistens kein Thema, da bis zu dieser Blendenstufe die meisten Objektive ausreichend scharf sind. Für mich bedeutet das also, entweder in Zukunft mehr abzublenden und hier muss ich schauen was die Kombination aus der S-Line Linse von Nikon und Capture One Pro mit der Korrektur der Beugungsunschärfe so hinbekommt. Oder ich mache in Zukunft 2-3 Aufnahmen mit mehreren Schärfeebenen und überblende diese in der Nachbearbeitung so, dass alles hübsch aussieht. Es bleibt also spannend!

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